St. Jakobus, Friedberg-Ockstadt

Ockstadt spielte in der Kirchengeschichte der Wetterau eine bedeutende Rolle. Im Mittelalter bestand hier eine wichtige Station der Jakobusstraße, die über Le Puy (Auvergne) nach Santiago in Spanien führte.

Während die anderen heute katholischen Dörfer der Wetterau fast ein Jahrhundert evangelisch waren, blieb Ockstadt als einzige Gemeinde von der Reformation unberührt. Für die wenigen Katholiken der Stadt Friedberg wurde die Ockstädter Kirche zur Mutterkirche.

Kirche St.Jakobus Ockstadt AußenansichtAltar Kirche St. JakobusSt. Jakobus Innenraum

Diese Verhältnisse dauerten bis ins späte 19. Jahrhundert. Sowohl als Demonstration seiner Macht, als auch als Zeichen seiner kirchlichen Gesinnung, errichtete der örtliche Feudalherrscher Reichsfreiherr von Franckenstein zwei Kapellen auf seiner Gemarkung, die Hollarkapelle auf dem Ockstädter Kirschenberg und die St. Georgskapelle in der Nähe des heutigen Altenwerkes St. Bardo.

Von dem reichen kirchlichen und kulturellen Erbe zeugen das Interieur der Pfarrkirche und der Kirchenschatz. Alte barocke Elemente und Motive des Rokokos und des Jugendstils sind hier in Verbindung mit neu barocken Formen zu einer Synthese vereint. Der wertvollste Kunstgegenstand stellt die gothische Grablegung dar, die vom Denkmalschutz der Diözese sowohl von der Frömmigkeit als auch kunstgeschichtlich als einmalige Arbeit eingeschätzt wird. Der Kirchenschatz enthält neben einer reichen Reliquiensammlung, zehn Kelche und Monstranzen aus dem Frühbarock und acht Kaseln aus der gleichen Epoche.

Die Christen unserer Gemeinde fühlen sich dem reichen Erbe ihrer Geschichte verpflichtet. Einen höheren Stellenwert hat für sie jedoch die Gegenwart. Wir verstehen uns als geschwisterliche Gemeinde. Darunter verstehen wir die gute Gemeinschaft mit unserer evangelischen Schwesterkirche, die intensiven Kontakte zu den zahlreichen Einrichtungen für Behinderte in unserer Gemeinde, die Sorge für die sozial Schwachen (Die Pfarrgemeinde stellt für drei Familien und vier Studenten Wohnraum.)

Als Mitte unseres Gemeindelebens sehen wir die Feier der Eucharistie an, wohlwissend, daß sie geschwisterlichen Umgang im Alltag, d.h. in den Gremien und Gruppen verlangt. Als Besonderheit bietet unsere Gemeinde ein zwei- bis viertägiges Pfarrfest, als Fest für alle Bürger an. Es ist unser Wunsch, daß uns viele Katholiken aus der Wetterau als Pfarrgemeinde mit Herz erleben.