Hollar: Nördlich von Ockstadt steht eine auf alten Grundmauern im Jahre 1722 erbaute Kapelle, die Hollarkapelle (Bild 1), oftmals fälschlicherweise auch "Hollerkapelle" genannt.
Diese Kapelle wurde größtenteils aus dem Material der alten Kirche gebaut, die 1646 durch Beschuss zerstört wurde. Erstmals genannt wird Hollar zusammen mit Ockstadt im Jahr 817. Die in unserer Gegend seltene Endung -lar deutet darauf hin, dass Hollar schon vor 400 n. Chr. bestand und eine altgermanische Gründung darstellt.

Von den Bewohnern Hollars wurde hauptsächlich Weinbau betrieben, worauf heute noch der Flurname "Im Wingert" in der Nähe der Hollarkapelle hinweist. Wahrscheinliche Straßen der Siedlung Hollar waren die Waitzen- und die Pfaffengasse, da diese Namen bei der Hollarkapelle noch als Flurnamen bestehen. In Verbindung mit dem Namen Hollar treten weitere Flurnamen auf, wie: "Die Hollerwiesen", "Die Hollergärten", "Das Hollerfeldchen", "Am Hollerrain".
Die Gemarkung Hollars fiel an Ockstadt, wohin auch teilweise die Einwohner Hollars zogen und von dort aus ihre Felder bearbeiteten. 1547 übertrug Karl V. der Familie von Frankenstein durch Lehensbrief sämtliche Hoheitsrechte der Dörfer Ockstadt und Hollar.

 Hollarkapelle in der Gemarkung Ockstadt