Dem Obstanbau im Ockstadt droht dieses Jahr ein eingeschleppter Schädling mit erheblichen Ernteausfällen: Drosophila suzukii, die Kirschessigfliege.
Im Gegensatz zu der mit ihr verwandten Tau- oder Essigfliege(Drosophila melanogaster) ist die Kirschessigfliege in der Lage gesunde reifende oder reife Früchte, die sich noch an den Pflanzen befinden, zu schädigen. Keine weichschalige Obstsorte ist vor diesem Schädling sicher.

Mit ihrem sägezahnartigem Legeapparat durchdringen die Weibchen die intakte Fruchthaut, um anschließend ihre Eier in die Frucht zu legen. Bis zum Zusammenbruch der Frucht vergehen dann nur wenige Tage.

Die Anwendung von feinmaschigen Netzen kann vor Befall  schützen und stellt für kleine Fächen (Haus- oder Nutzgarten) eine Option dar. Bei Tunnelanbau oder in überdachten Anlagen sind die Auswirkungen auf das Mikroklima und die Praktikabilität zu beachten.

EU- und weltweit gibt es bereits wirksame Mittel aus der Gruppe der Phosphorsäureester, Pyrethroide und Spinosyne zur Bekämpfung, allerdings sind diese Mittel in Deutschland nicht zugelassen. In Südtirol kam es trotz zehnmaligem Einsatz von Insektiziden zu einem Befall von 100% in kleinparzelligem Umfeld.

Das Julis-Kühn-Institut (Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen) informiert auf einem eigens eingerichteten Portal (http://drosophila.jki.bund.de/) über den Schädling.